16 Mai 2024
Verschollenes Kriegsgemälde von Johann Franz Nepomuk Lauterer kehrt nach Deutschland zurück

Verschollenes Kriegsgemälde von Johann Franz Nepomuk Lauterer kehrt nach Deutschland zurück

Ein vermisstes barockes Landschaftsgemälde aus dem 18. Jahrhundert, das während des Zweiten Weltkriegs verschwunden war, wurde in den USA aufgespürt und wird nun nach Deutschland zurückgeführt.

Das Kunstwerk mit dem Titel „Landschaft italienischen Charakters“ stammt von dem österreichischen Künstler Johann Franz Nepomuk Lauterer und war seit dem Jahr 1945 verschwunden. Es wurde von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München als gestohlen gemeldet.

Die spannende Wiederentdeckung dieses Meisterwerks wurde durch die Arbeit von Art Recovery International ermöglicht, einem Unternehmen, das sich auf die Aufspürung geraubter Kunst spezialisiert hat. Im vergangenen Jahr meldete sich eine Person aus Chicago und behauptete, im Besitz eines „gestohlenen oder geraubten Gemäldes“ zu sein, das ihr Onkel während seiner Dienstzeit im Zweiten Weltkrieg in die USA mitgebracht hatte.

In einer kurzen Zeremonie im deutschen Konsulat in Chicago wurde das Gemälde vom FBI offiziell an einen Vertreter der Alten Pinakothek in München übergeben. Dies markiert einen wichtigen Schritt in der Rückgabe des gestohlenen Kulturerbes an sein rechtmäßiges Zuhause.

Das Gemälde „Landschaft italienischen Charakters“ wird nun mit einem weiteren Werk des Künstlers wiedervereint, das ähnliche Motive und Bilder enthält. Zusammen bilden sie eine beeindruckende Panoramaszene, die Hirten und Reisende mit ihren Tieren an einer Flussfurt zeigt.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele wertvolle Kunstwerke aus Angst vor Zerstörung evakuiert und sicher verwahrt. Das Verschwinden des Lauterer-Gemäldes seit Kriegsbeginn legt jedoch nahe, dass es möglicherweise geplündert wurde.

Art Recovery International, das sich auf die Erforschung und Rückgabe von während der Nazi-Herrschaft geraubten Kunstwerken spezialisiert hat, betonte, dass gelegentlich Fälle auftauchen, in denen alliierte Soldaten Kunstobjekte als Souvenirs oder Kriegstrophäen mit nach Hause nehmen. Christopher Marinello, der Gründer des Unternehmens, wies darauf hin, dass es wichtig ist, sich für die Rückgabe gestohlener Kunst einzusetzen, unabhängig von der Seite, auf der man im Krieg gestanden hat.

Bernd Ebert, Chefkurator für niederländische und deutsche Barockmalerei in der Alten Pinakothek in München, flog eigens nach Chicago, um das wertvolle Gemälde abzuholen. Es wird sorgfältig in Luftpolsterfolie verpackt und nach Deutschland zurückgebracht, wo es nach vielen Jahren der Abwesenheit restauriert und ausgebessert wird. Dies ist ein bedeutender Moment für die Kunstwelt, da ein weiteres gestohlenes Meisterwerk nach langer Zeit seinen rechtmäßigen Platz wiederfindet.